26. 06.2022 um 16 Uhr: Lesung & Gespräch mit Berit Glanz zu ihrem aktuellen Roman „Automaton“

Ort: Zukunfstort „Ein Ding der Möglichkeit“, Salderatzen Nr. 3, 29496 Waddeweitz
Lesung & Gespräch mit Berit Glanz zu ihrem aktuellen Roman „Automaton“ (Berlin Verlag, 2022)
Moderation: Britta Gansebohm
Im Rahmen des Open Air Literaturfestivals „Miteinander in die Zukunft: Vom ALLeinSEIN zum ALLeinsSEIN“
Automaton — Inhalt
Die junge Mutter Tiff schlägt sich mit schlecht bezahlten Online-Jobs für die Plattform Automa durch, da sie wegen einer Angststörung ihre Wohnung kaum verlassen kann. Ihre zermürbende Akkordarbeit wird als angebliche Überwachungsleistung einer KI teuer verkauft, weshalb sie zur Verschwiegenheit verpflichtet ist. Doch dann wird sie am Bildschirm Zeugin eines Verbrechens …
Ein visionärer Gegenwartsroman, der zwischen der Klaustrophobie der eigenen vier Wände und den Hanffeldern Kaliforniens spielt und von neuen Ausbeutungsverhältnissen und den Chancen virtueller Solidarität erzählt.
„Dieses Buch ist ein Geniestreich. Vordergründig geht es um Kapitalismus, Digitalisierung und Angst, aber im Kern enthält es, was dabei oft vergessen wird: unsere Menschlichkeit. Berit Glanz erzählt wagemutig und klug von einem Gefühl, an dessen Existenz wir kaum noch glauben, obwohl es alles verändern kann. Es ist Hoffnung.“ Mareike Fallwickl
„In einer auf den ersten Blick einsamen Wirklichkeit des anonymen Clickworkings, des heimlichen Voyeurismus und der entfremdenden Überwachung lässt Berit Glanz die Hoffnung aufblitzen, dass bei all der künstlichen Intelligenz letztlich doch auch die soziale nicht verloren geht.“ Samira El Ouassil
Berit Glanz, 1982 in der Nähe von Kiel geboren, hat Theaterwissenschaft und Skandinavistik in München, Stockholm und Reykjavík studiert. Ihr Debüt „Pixeltänzer“ (2019) war für den aspekte-Literatur-Preis nominiert und wurde mit dem Hebbel-Preis 2020 ausgezeichnet. Für ein Projekt zu KI erhielt sie die Bremer Netzresidenz 2020. Als Kulturjournalistin schreibt sie über Memes, digitale Literatur und andere Aspekte der Internetkultur. Auf Twitter findet man sie unter @beritmiriam. Außerdem ist sie Redaktionsmitglied des digitalen Feuilletons 54books. Seit dem Sommer 2021 lebt Berit Glanz mit ihrer Familie in Reykjavík. Mehr unter www.beritglanz.de
Pressestimmen
NZZ am Sonntag
„Berit Glanz‘ Geschichte besticht insbesondere durch ihren inhaltlichen Balanceakt.“
Der Tagesspiegel
„Worum es Berit Glanz in ihrem lesenswerten, berührenden Roman geht, ist die Frage, ob in unserer digitalisierten Gegenwart noch Menschlichkeit und Solidarität möglich sind, trotz Vereinzelung, prekärer Beschäftigungsverhältnisse und sich verändernder Arbeitswelten.“
„Ein Buch, das angenehm vielschichtig und ambivalent an sein Thema herantritt und das Berit Glanz‘ Rang als Spezialistin für analog-digitale Literaturräume und Spurensuchen untermauert.“
„Unterhaltung, die zu toppen (fast) unmöglich ist – will man etwas ganz Besonderes, etwas besonders Grandioses lesen, sollte man zu einem Buch aus Berit Glanz‘ Feder greifen.“
lesestress
„Leise und klar, mit einer besonderen Beobachtungsgabe für die kleinen Dinge, beschreibt Glanz die Kehrseite der Digitalisierung, macht die ernüchternde Arbeit ebenso wie die Ausbeutung eines kapitalistischen Systems sicht- und spürbar. ›Automaton‹ ist die moderne und digitalisierte Antwort auf ›Das Fenster zum Hof‹.“
Südkurier
„Ein visionärer Gegenwartsroman, der zwischen der Klaustrophobie der eigenen vier Wände und den Hanffeldern Kaliforniens spielt sowie von neuen Ausbeutungsverhältnissen und Chancen virtueller Solidarität erzählt.“
Tagebuch
„Der Roman überzeugt, weil er die guten und die katastrophalen Aspekte der Digitalisierung aufzeigt.“
NZZ Bücher am Sonntag
„Beachtenswerter Medienroman“
Oberhessische Presse Marburg
„Ihre Beobachtung von und ihre Auseinandersetzung mit der digitalen Welt bis hin zu den Formen der künstlichen Intelligenz hat die Autorin in diesen Roman einfließen lassen und verknüpft auf spannende und humorvolle Weise die Geschichten der jungen Frauen Tiff und Stella, die jede für sich in ihren zwar grundverschiedenen, dennoch gleichsam prekären Arbeitssituationen gefangen sind.“
Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung
„Dass in ›Automaton‹ ausgerechnet ein Mensch verschwindet, der für diejenigen, die ihn physisch erlebten, unsichtbar war; dass seine Abwesenheit erst durch das Fehlen seines digitalen Abbildes auf einem anderen Kontinent auffällt – das ist eine charmante Verkehrung der digital-kritischen Rhetorik, die fürchtet, dem Menschen gehe alles Menschliche verloren, sobald er zu Nullen und Einsen werde.“
Die tageszeitung
„Glanz erzählt souverän und spannungsreich.“
Oberhessische Presse
„Berit Glanz versteht es dabei, die sprachlichen Formen und Finessen des Chats und der digitalen Kommunikation für ihren kritischen Roman zu nutzen.“
Gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und der Stiftung Niedersachsen.
Im Rahmen von „Und seitab liegt die Stadt“ – ein Projekt der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (Förderprogramm „Kultur in ländlichen Räumen“) und des Literarischen Colloquiums Berlin.