05.09.2024 um 19:30 Uhr: Die Stipendiatin Kerstin Campbell präsentiert ihren erfolgreichen Debütroman „Rutchen schläft“ (Kampa Verlag) sowie ihren noch unveröffentlichten Roman „In den Wolken schwimmen“
Herzliche Einladung
Moderation: Britta Gansebohm
Ort: Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow
Kulturbeitrag: 10 Euro / ermäßigt 5 Euro
Platzreservierungen gerne unter info@salonkultur.de
- Parkplätze werden direkt nebenan auf dem Hof der Familie Oelke zur Verfügung gestellt. Bitte nicht im Rundling auf Rasenflächen parken.
- Getränke, Kaffee & Kuchen & Salzgebäck auf Spendenbasis
- Der Künstlerhof Schreyahn ist barrierefrei
- Büchertisch: Buch und Musik, Buchhandlung in Hitzacker
Kerstin Campbell stellt ihren Debütroman „Ruthchen schläft“ vor, der in den Bestsellerlisten des Börsenblatts und der Schweiz vertreten war. Eine Geschichte über Wahlverwandtschaften in einem Berliner Mietshaus. Fast vierzig Jahre und drei Stockwerke liegen zwischen Georg und Frau Lemke, er kennt die alte Frau schon fast sein ganzes Leben. Sie sind sich Ersatzfamilie. Nun soll Frau Lemke zu ihrem Sohn nach New York ziehen, sobald ihre betagte Katze stirbt. Als eines Tages Ruthchen nicht mehr aufwacht, muss Plan B greifen. Die Katze soll einfach weiterhin auf dem Sofa schlafen, mit Hilfe einer Tierpräparatorin.
Die Autorin gibt auch Einblicke in ihren aktuellen, noch unveröffentlichten Roman „In den Wolken schwimmen“. Mit einem Auszug daraus bewarb sie sich für das Stipendium im Künstlerhof Schreyahn. Zwei feministische Vorreiterrinnen, Karoline von Günderrode und Bettine von Arnim, tragen vor über zweihundert Jahren Kämpfe aus, die Frauen noch heute beschäftigen. Die beiden eint die Sehnsucht nach Freiheit. Sie wollen selbst über ihr Leben bestimmen, doch das bleibt ihnen als Frauen in ihrer Zeit verwehrt. Die fünfjährige Freundschaft endet mit Karolines Tod 1806, ein Männerkomplott treibt sie in das Ende. Auch ihr dichterisches Werk will er auslöschen, Bettine wird das Andenken an die Günderrode für die Nachwelt bewahren.
Das Bild von der liebestollen Dichterin Günderrode, die sich erdolcht, besteht bis heute fort. Bei genauerem Hinsehen entfaltet sich die Geschichte einer Frau, die in ihrer Kunst und ihrem schlauen Geist anerkannt werden möchte, die jedoch von Männern sexualisiert und verraten wird. Ihr androgynes Wesen reizt sie, für eine Heirat taugt ihnen die eigenwillige Frau jedoch nicht.
Bettine setzt ihre Freiheit in kleineren Schritten durch. Mit Achim von Arnim führt sie eine unkonventionelle Ehe, spät im Leben beginnt sie das eigene Schreiben. In ihren autofiktionalen Briefromanen erzählt sie von der verlorenen Freundin und bewahrt Karoline dreißig Jahre nach den Ereignissen vor dem Vergessen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Karolines und Bettines Perspektive erzählt, jedem Kapitel steht ein Zitat aus ihren Briefen oder Werken voraus. Dazwischen stellt die Autorin in kurzen, essayistischen Abschnitten ihren Rechercheweg dar. Sie beschreibt Begegnungen an historischen Orten wie am Grab der Günderrode und ordnet das Geschehene im Heute ein.
Der Roman basiert auf den Briefen der beiden Schriftstellerinnen, der Familien, Freundinnen und Freunden, sowie auf Bettines und Karolines literarischen Werken. Ebenso die im Text erwähnten Träume, die so nach Jahrhunderten wieder aufleuchten.
Pressestimmen zu „Ruthchen schläft“:
Eine einfühlsam erzählte Geschichte über sich entfremdende Familien und über Freundschaften, die zu einem Stück Familie werden.
Georg Kümmel, Main Echo.
Eine zauberhafte Geschichte mit einem guten Schuss Melancholie und viel Herzenswärme.
Beate Rottgardt, Ruhr Nachrichten.
Kerstin Campbell erhielt für ihr Schreiben zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem 2024 das Stipendium des Künstlerhofs Schreyahn, sowie das Merck Stipendium der Darmstädter Textwerkstatt, an der sie drei Jahre unter der Leitung von Kurt Drawert teilnahm. Ihre Kurzprosa erscheint regelmäßig in Literaturzeitschriften und Anthologien. Sie studierte Romanistik und Publizistik in Berlin und in Paris, arbeitete als Radiomoderatorin. Nach einer Station als Autorin in New York lebt sie mit ihrer Familie in Berlin.
2024 Stipendium Künstlerhof Schreyahn.
2022 Literaturburg Ranis, Workshop mit Marica Bodrožić.
2022 Finalistin Irseer Pegasus
2021 Stipendium Neustart Kultur und VG Wort.
2017-2019 Teilnehmerin der Darmstädter Textwerkstatt mit Kurt Drawert.
2018 Merck Stipendium des Zentrums für Junge
Literatur Darmstadt.
2016 2. Jurypreis des Autorika Literaturwettbewerbs.
Veröffentlichungen
Roman
Ruthchen schläft, 2021 im Kampa Verlag.
2022 Taschenbuchausgabe.
Literaturzeitschriften und Anthologien
Lieber Vater. In: Other writers need to concentrate. Eine Anthologie über Autor*innenschaft und Elternschaft. Subkultur, 2023.
Am Grab der Günderrode. In: Karoline von Günderrode. Eine Annäherung an die Lebensgeschichte der Dichterin und an ihre Spuren in Winkel ab 1806, Ute Weinmann. Reichert, 2023.
Unterbrechungen. Über das Schreiben in der Familie, Protected link, 2021.
Weg nach draußen. In: Wortlaut 26. Zeitschrift für Literatur in Franken, 2020.
Zeitverschiebung. In: Alltag im Wort. Erwin-Strittmatter-Verein (Hrsg.), 2019.
Reisegepäck. In: Das Eigene im Anderen. Istanbul. Kurt Drawert (Hrsg.), Poetenladen Leipzig 2018.
Absprung. In: DUM, Das Ultimative Magazin, Thema: Balz. Jahrgang 20. No. 84, 2017.
Zwischentöne. In: &Radieschen. Zeitschrift für Literatur. Hg. ALSO. Wien’46: „Mord & Totschlag“, September 2017.
Mit Sicherheit. In: Miromente. Neun ausgewählte Geschichten des 12. Harder Literaturpreises 2016.
Der stärkste Mann der Welt. In: Karussell. Bergische Zeitschrift für Literatur. Ausgabe 04/2016.
In Bewegung bleiben. In: Ungeziefer. Carolin Gmyreg (Hrsg.), Verlag Torsten Low, 2016.
Reisegepäck. In: Entwürfe. Zeitschrift für Literatur. Nr. 80: Hypothek. 2/2015.
Huhn in Aspik. In: &Radieschen. Zeitschrift für Literatur. Hg. ALSO. Wien #35: „Zeter & Mordio“, 2015.
In Bewegung bleiben. In: Der Dreischneuß. Zeitschrift für Literatur. Marien-Blatt Verlag, Lübeck. Nr. 27, August 2015.
Ruhe ist. In: Krautgarten. Forum für junge Literatur. 34. Jahrgang I, Nr. 66, Juni 2015.
Der Schwertransport. In: Asphaltspuren. Ausgabe 22, November 2014.
Der Dritte. In: Der Dreischneuß. Zeitschrift für Literatur. Marien-Blatt Verlag, Lübeck. Nr. 26, 2014.
Das Sonderangebot. In: Krautgarten. Forum für junge Literatur. 33. Jahrgang I, Nr. 64, Juni 2014.
Britta Gansebohm
Künstlerische Leitung der Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn
& Der Literarische Salon
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