20.10.2023 um 19:30 Uhr: Matthias Politycki liest aus seinem aktuellen Roman „Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes“

Gepostet von am Oktober 5, 2023 in Lesung

Moderation: Britta Gansebohm

Ort: Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow

Kulturbeitrag: 8 Euro / ermäßigt 4 Euro (für Sozialhilfeempfänger & Bürgergeldempfänger), kostenlos für alle Menschen bis 18 Jahren.

Kartenvorverkauf und Reservierungen: „Buch und Musik“  Telefon: 05862 985243 oder per E-Mail: buchundmusik@aol.com

Info: www.kuenstlerhof-schreyahn.de

Matthias Politycki ist einer der vielseitigsten Schriftsteller der deutschen Gegenwartsliteratur. Sein Werk besteht aus über dreißig Büchern, darunter Romane, Erzähl- und Gedichtbände, sowie Sachbücher und Reisereportagen. Am Freitag, den 20. Oktober ist Matthias Politycki zu Gast im Künstlerhof Schreyahn und liest aus seinem aktuellen Roman „Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes“. In einem grandiosen erzählerischen Bogen führt dieser Roman über kulturelle Grenzen und uralte Traditionen mitten hinein in die Verwerfungen unserer Welt, in der sich die Menschen sehr nahe kommen und einander doch fremd bleiben.

Zum Inhalt: 

Äthiopien 2020, am Vorabend des Krieges: Josef Trattner, Ausgrabungsleiter im Norden des Landes, verschlägt es an die Grenze zum Südsudan. In der winzigen Siedlung Surma Kibish begegnet er Natu, einer Frau mit abgerissenem Ohrläppchen – und einer Aura von Schönheit, Stärke und Gefahr, die ihn sogleich in ihren Bann zieht. Aber dann wird er Zeuge, wie Natu öffentlich mit Stockhieben gezüchtigt wird. Als sie am nächsten Tag plötzlich in seinem Wagen sitzt, wähnt er sich bereits auf der Flucht, mit ihr zusammen, in ein neues Leben. Doch unerbittlich bahnt sich ihrer beider Verhängnis an – das alte Leben fordert seine Rechte und setzt alles daran, Natu zurückzubringen an den Ort ihrer Niederlage.

Im Zentrum des Romans steht diese faszinierende Frauenfigur, die nicht länger bereit ist, sich den jahrhundertealten Rollenerwartungen ihres Volkes zu fügen. Matthias Politycki erzählt von einem Land, das auf der Suche nach einer besseren Zukunft ist, vom Konflikt zwischen den Geschlechtern und den verschiedenen Ethnien – und von einer Liebe, die eigentlich von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist.

Matthias Politycki gilt als großer Stilist. Zuletzt erschienen von ihm Das kann uns keiner nehmen, vom Spiegel als „Deutschland-Roman vor afrikanischer Kulisse“ gerühmt, der zu einem großen Publikumserfolg wurde, die viel diskutierte Debattenschrift Mein Abschied von Deutschland sowie im April 2023 sein großer neuer Roman Alles wird gut. Chronik eines vermeidbaren Todes

Siehe auch: https://www.matthias-politycki.de/matthias-politycki/

Pressestimmen zum Buch

„Wann hat man eigentlich zuletzt bei der Lektüre von Gegenwartsliteratur derart den Atem angehalten?“
(Tobias Döring, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.6.2023; zur Rezension (F+)

„Politycki sticht aus europäischem Blickwinkel ins Wespennest der kolonialen Vorurteile und Stereotype, um die ihnen zugrundeliegenden Missverständnisse zu hinterfragen. […] Im Spannungsfeld zwischen den Kulturen stellt er Fragen wie: Was bedeutet Männlichkeit in Wien […] und bei den Suri, wo die Männer von den Frauen geschlagen werden? Wie stark leben Traditionen in abgelegenen Regionen fort, wenn das Mobiltelefon zum Alltag gehört? […] Ohne Antworten darauf zu geben, glückt es Politycki, die Widersprüche und Missverständnisse mit dem geübten Blick des Vielgereisten anschaulich, präzis und reflektiert zu erzählen. Das ist nicht ungefährlich, aber hier auf oft überraschende Weise hintergründig gelöst.“
(Beat Mazenauer, literaturkritik.de, 2.8.2023; zur Rezension)

„Politycki nähert sich mit großer Sensibilität seinem Thema, spart auch nicht die unbequemen Wahrheiten aus (…). So ist dieser Roman auch immer wieder eine kritische Reflexion unseres mit der entsprechenden Moral ausgestatteten mitteleuropäischen Blicks auf die Ereignisse in Äthiopien.“
(Knut Cordsen, BR24,17.4.2023; zur Seite des Bayerischen Rundfunks)

„Der von seinen Anfängen her experimentelle Autor Matthias Politycki hat sich zum großen, geradezu klassischen Erzähler weiterentwickelt. Wie in den großen Romanen der Weltliteratur sind auch in ‚Alles wird gut’ die vielen Geschichten des Romans so organisch ineinander verwoben, dass unbemerkt bleibt, wie planvoll das Buch gebaut ist. Nichts wirkt gekünstelt oder konstruiert.“
(Harald Klauhs, Wiener Zeitung, 8./9.4.2023; zum Artikel)