05.10.2025 um 15:00 Uhr: Vortrag der ehemaligen Schreyahn-Stipendiatin Kerstin Lange zu ihrem Buch über das „Grüne Band“

Gepostet von am September 24, 2025 in Allgemein

Herzliche Einladung

Vortrag & Gespräch
Moderation: Britta Gansebohm

Ort: Künstlerhof Schreyahn, Rundling 19, 29462 Wustrow

Kulturbeitrag: 10 Euro / ermäßigt 5 Euro

Da die Plätze begrenzt sind, wird eine Anmeldung empfohlen unter info@salonkultur.de

  • Parkplätze werden direkt nebenan auf dem Hof der Familie Oelke zur Verfügung gestellt. Bitte nicht im Rundling auf Rasenflächen parken.
  • Getränke, Kaffee & Kuchen, Salzgebäck und Brot auf Spendenbasis  
  • Der Künstlerhof Schreyahn ist barrierefrei 

Der Mauerfall, den Kerstin Lange nur aus der Ferne miterlebte, war für sie ein einschneidendes Ereignis: “Am 9. November 1989 wurde mir klarer, als der Schulunterricht es mir je vermitteln konnte, dass Geschichte lebendige Menschen betrifft.” Im Laufe der folgenden Jahre erkundete sie bei Deutschland-Besuchen den Osten und fühlte sich persönlich bereichert.

“Irgendwann fragte ich mich, was aus der deutsch-deutschen Grenze geworden war”, erzählt sie. Mitte der 2010er Jahre beschloss sie, den ehemaligen Grenzstreifen – das heutige Grüne Band –  “als Kompass für eine persönliche Wiederannäherung an Deutschland zu nutzen.” Mit dem Fahrrad und zu Fuß unternahm Kerstin Lange eine Expedition entlang dieser 1400 Kilometer langen Spur in der Landschaft. Sie war fasziniert von der biologischen Vielfalt, die sich dort zu Zeiten der Grenze entwickelt hatte und berührt von den menschlichen Schicksalen, die sich dort und in beiden deutschen Staaten durch die Teilung zugetragen hatten. Die ehemalige Stipendiatin des Künstlerhofes Schreyahn sprach mit Menschen, die in unmittelbarer Nähe der Grenze gelebt hatten, mit Kai Frobel, dem “Vater” des Grünen Bandes, und mit ehemaligen Grenzern auf beiden Seiten. 

“Während meiner Recherchen nahm ich immer stärker die gesellschaftlichen Verwerfungen wahr, die sich teils aus der Zeit der Teilung, teils aus der Nachwendezeit und teils in Verbindung mit globalen Zusammenhängen ergaben.” So suchte sie auch gezielt Gesprächspartner*innen, die sich für den zivilgesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzen.

Auch die ökologische Dimension des Grünen Bandes beschäftigt sie weiterhin. Was sagt es über die Rolle des Menschen in der Natur aus, dass 1200 seltene Tier- und Pflanzenarten im hoch militarisierten Grenzstreifen Zuflucht fanden, weil ihre Lebensbedingungen im Rest der Landschaft zu prekär geworden waren? Wie können selbst so dramatische Eingriffe die Artenvielfalt erhöhen? Kann die ehemalige Grenze uns Einblicke in frühere Arten der Landnutzung geben – und uns dadurch als Wegweiser zu einer ökologischen Heimat dienen?

Kerstin Lange wuchs in Bremen auf und verbrachte einen Großteil ihres Erwachsenenlebens im Nordosten der USA. Sie studierte Anthropologie an der State University of New York (M.A.) und Naturgeschichte/Ökologie an der University of Vermont (M.S.), arbeitete an einem Forschungsprojekt unter den nomadischen Turkana im Nordwesten Kenias und hat mit dem Fahrrad das 1.400 km lange Grüne Band Deutschlands “erfahren”. In ihrem Buch Phantom Border (2024) zeichnet sie die Nachwirkungen der Grenze und der deutschen Teilung in der Landschaft und der Gesellschaft nach. Lange war Radiokommentatorin bei Vermont Public Radio und hat Essays in Zeitschriften wie Northern Woodlands und SAPIENS veröffentlicht.

Kerstin Lange war von März bis August 2021 Stipendiatin des Künstlerhofes Schreyahn.

Weitere Informationen unter Protected link to kerstinlange.net

Kontakt:

Britta Gansebohm

Künstlerische Leitung der Stipendiatenstätte Künstlerhof Schreyahn

& Der Literarische Salon

Buchpräsentationen • Literaturfestivals

Konzeption • Organisation • Moderation

Mobil: +49-(0)175-52 70 777

E-Mail: britta.gansebohm@salonkultur.de

Info: kuenstlerhof-schreyahn.de